10-Punkte-Plan gegen Queerfeindlichkeit

10 Punkte gegen Queerfeindlichkeit (Quelle: Stadt Flensburg)

Flensburg setzt klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit

Anfang August verabschiedete die Stadt Flensburg einen fraktionsübergreifenden 10-Punkte-Plan, der sich entschieden gegen Queerfeindlichkeit richtet.

Die Maßnahmen wurden als Reaktion auf mehrere queerfeindliche Vorfälle im Vorfeld des Christopher Street Day (CSD) in Flensburg entwickelt. Hier die wichtigsten Punkte des Plans:

1. Unterstützung für queere Treffpunkte

Die Stadt Flensburg sichert die Erhaltung und finanzielle Unterstützung von queeren Treffpunkten und Initiativen. Auf Wunsch erhalten diese auch städtische Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.

2. Förderung von Beratungsstrukturen

Die Verwaltung prüft den Bedarf für eine hauptamtliche Unterstützung bei Flensbunt, um die Strukturen für Beratung und Erwachsenenbildung zu queeren Themen zu sichern. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird dem Finanzausschuss vorgelegt. Die Förderung von SCHLAU Flensburg für Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit wird verstetigt.

3. Einheitliche Erfassung von Queerfeindlichkeit

Flensburg setzt sich auf Landes- und Bundesebene für einheitliche Kriterien zur Erfassung von Queerfeindlichkeit ein. Ein jährlicher Bericht über Queerfeindlichkeit in Flensburg wird dem Gleichstellungsausschuss und dem Polizeibeirat vorgelegt.

4. Online-Meldetool für Vorfälle

Ein Online-Meldetool für sexualisierte, sexistische und queerfeindliche Vorfälle wird nach dem Vorbild „Zürich schaut hin“ etabliert. Die Kampagne „Flensburg schaut hin“ wird in Zusammenarbeit mit lokalen Künstern und Aktivisten entwickelt. Das Tool wird regelmäßig vom Gleichstellungsbüro überwacht.

5. Angsträume identifizieren

Die Stadt evaluiert den aktuellen Stand der Kampagne „Sich sicher fühlen, sich frei bewegen“, um weiterhin bestehende Angsträume zu identifizieren, mit besonderem Fokus auf queere Perspektiven. Eine Wiederholungsbefragung wird geprüft.

6. Sensibilisierung kommunaler Mitarbeiter

Alle Mitarbeiter der kommunalen Dienste werden zu Diskriminierung, insbesondere von queeren Personen, sensibilisiert. Für Leitungspersonal sollen Fachfortbildungen etabliert werden.

7. Erhöhung der Fördermittel

Die Mittel im Haushaltstitel „finanzielle Unterstützung von geschlechtsspezifischen Projekten und Genderförderung“ des Gleichstellungsbüros werden ab 2025 auf 20.000 Euro pro Jahr angehoben. Ein „Flensburger Vielfaltspreis“ mit einem Preisgeld von 5.000 Euro wird jährlich ausgeschrieben.

8. Queerfreundliche Tourismusdestination

Gemeinsam mit der Tourismus Agentur Flensburger Förde wird an einem Konzept gearbeitet, um Flensburg als queerfreundliche Tourismusdestination weiterzuentwickeln.

9. Integration von Queer-Themen in Jugendbildung

Das Thema „Queer“ wird in die städtischen Angebote der Aus- und Fortbildung von Jugendgruppenleitern integriert.

10. Queerness in der Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek integriert das Thema „Queerness“ in ihre Programm- und Vermittlungsarbeit. Dazu gehören Ausstellungen, Lesungen und die Jugendliteraturvermittlung. Zudem werden Diversity-Kisten für Schulen entwickelt, die ausgeliehen werden können.Mit diesen Maßnahmen zeigt Flensburg klare Kante gegen Hass und setzt ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz.

Bildquelle Titelbild: Stadt Flensburg

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