Sturmflut-Lage

Sturmflut stärker als erwartet und massives Hochwasser im Flensburger Hafen

Pegelstand ü. NHN

0,15Meter

(Messzeit: 21.10.2023 | 18:36 Uhr)
Die Messungen werden nicht weiter aktualisiert, weil der Normalpegel nun wieder erreicht wurde

Update 21.10.2023 | 14:47

Lage in Flensburg

Im Flensburger Hochwassergebiet sind zur Zeit ca. 250 Helferinnen und Helfer von Feuerwehren, THW, und DRK zur Hilfeleistung im Einsatz. Die Flensburger Kräfte werden von Brandschutzbereitschaften der Feuerwehr aus Plön und Neumünster unterstützt. Das THW hat Hilskäfte aus Heide und Meldorf nach Flensburg geschickt und die Freiwillige Feuerwehr Freienwill hat ihr Personal inzwischen schon einmal ausgetauscht.

Eine aktuelle Gefahr durch das Hochwasser besteht nicht mehr, da der Wasserstand inzwischen auf ca, 0,50 m über Normal gesunken ist. Damit ist er unter die Kaikante gefallen. Auch der Wind ist deutlich abgeflaut.

Der Unwetter- und Hochwasserwarnung über die Warn-Apps ist daher aufgehoben worden.

Einige Straßensperren können noch nicht aufgehoben werden, weil dort entweder das Wasser weiterhin zu hoch steht oder die Einsatzkräfte noch freie Bahn benötigen. Sobald wie möglich werden diese Straßen auch wieder freigegeben werden.

Die Stadtwerke arbeiten intensiv daran, die Stromversorgung in den von der Abschaltung betroffenen Bereichen so schnell wie möglich wieder herzustellen.

Wir freuen uns sehr, dass sich die Lage in Flensburg so schnell entspannt. Selbstverständlich werden unsere Kräfte so lange wie nötig im Einsatz bleiben. Unser Führungsstab setzt die Arbeit mit etwas verkleinerter Besetzung ebenfalls fort, um die Einsätze bis zum Abschluss zu koordinieren.

Carsten Herzog, Leiter des Führungsstabs
Update 21.10.2023 | 14:00

Umgang mit Sperrmüll

Die Abfallwirtschaft Schleswig-Flensburg (ASF) plant ab Montag, 23.10.2023, Sondersperrmüll-Touren im Kreisgebiet. Vom Hochwasser betroffene Bürger können ihren Sperrmüll an den Straßenrand stellen, der dann von der ASF abgeholt wird.

Aufgrund der Schäden im gesamten Kreisgebiet wird jedoch um ein wenig Geduld gebeten. Zudem wird gebeten, Elektrogrossgeräte getrennt vom Sperrmüll bereitzustellen. Der Kundenservice des ASF ist ab Montag, 7:30 Uhr, erreichbar.

Update 21.10.2023 | 14:00

Rekordhochwasser hinterlässt Spuren in Schleswig-Holstein
und fordert ein Todesopfer

Kiel (ots) – Von Freitagnachmittag bis in die Samstagmorgenstunden hat ein verheerendes Unwetter weite Teile Schleswig-Holsteins heimgesucht und erhebliche Schäden verursacht. Die Unwetterfront forderte ein Menschenleben. Die Sturmflut
hatte es in sich. Vielerorts konnten aufgrund des Hochwassers Straßenzüge zeitweise nicht befahren werden, Strom musste abgestellt werden und im Hafen liegende Boote wurden zerstört oder sanken.

Flensburg ist eine der Städte, die es besonders hart getroffen hat. Hier lag der Wasserstand zum höchsten Zeitpunkt gegen Mitternacht bei 2,27 Meter über dem Normalpegel. Ein Wert, den es dort seit fast 120 Jahren nicht mehr gab.

Aber auch zahlreiche weitere Orte wurden von den Wassermassen mit voller Wucht getroffen. Insgesamt rund 2.000 Menschen unter anderem aus Eckernförde, Schleswig und Brodersby mussten evakuiert werden.
In Maasholm, ein kleiner Ort an der Schleimündung im Kreis Schleswig-Flensburg, mussten allein 400 Menschen aus Sicherheitsgründen wegen eines Deichbruchs ihre Häuser verlassen. Insgesamt hat es drei Deichbrüche in Schleswig-Flensburg gegeben. An mehreren Stellen im Land wurden Deiche beschädigt.
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hatte am Freitagabend sogar den Katastrophenalarm ausgelöst, der am Samstagmittag wieder beendet werden konnte. Das Schulzentrum Süd diente als Notunterkunft für freiwillige Evakuierungen aus der Eckernförder Altstadt.
In den Kreisen Ostholstein, Stormarn und Herzogtum-Lauenburg, die der Leitstelle Süd unterstellt sind, wurden insgesamt 357 wetterbedingte Einsätze gemeldet (Stand 21.10. 7.45 Uhr). Innerhalb dieser Region war der nördliche Abschnitt Ostholsteins, einschließlich Ortschaften wie Heiligenhafen und Heringsdorf bis nach Neustadt in Holstein, am schwersten betroffen.

Auch die Insel Fehmarn hat es schwer erwischt. Hier kam tragischerweise eine Frau ums Leben, als ein umstürzender Baum das fahrende Auto traf, in dem sie saß.

Die Leitstelle Nord, zuständig für die Regionen Nordfriesland, Flensburg und Schleswig-Flensburg, verzeichnete mit insgesamt 813 wetterbedingten Einsätzen die höchste Anzahl an Notrufen. Eine Einsatzkraft wurde leicht verletzt.
Die Leitstelle Mitte, die die Bereiche Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Plön abdeckt, meldete insgesamt 572 wetterbedingte Einsätze.
Die Gebiete der Leitstelle West (Steinburg, Dithmarschen, Pinneberg und Segeberg) sowie Neumünster und Lübeck sind im Vergleich glimpflich davongekommen. Bei der Leitstelle West gingen 120 wetterbedingte Notrufe ein, in Lübeck 35 und 8 in Neumünster.

Zwischen 2 und 4 Uhr am Samstagmorgen beruhigte sich die Lage in den Leitstellen allmählich.
Dennoch wird es voraussichtlich den ganzen Tag über noch zahlreiche Einsätze zur Nachbearbeitung geben, da viele Schäden erst bei Tageslicht sichtbar wurden. Die Aufräumarbeiten, Reparaturen und Wiederaufbauarbeiten werden wohl noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein möchte an dieser Stelle allen Einsatzkräften und Helferinnen und Helfern, die in dieser schwierigen Unwetterlage im Einsatz waren oder noch immer sind, herzlich danken.

Update 21.10.2023 | 12:30

Lage im Kreisgebiet hat sich entspannt

Die Lage im Kreisgebiet hat sich in der Nacht etwas entspannt. Der Wasserstand geht deutlich zurück und die Windstärke hat abgenommen. Der Krisenstab des Kreises verschafft sich aktuell einen Überblick über die gesamte Lage im Kreisgebiet. Insgesamt waren gestern etwa 800 Kräfte im Einsatz. Seit heute Morgen gehen die Einsatzkräfte von den Notfalleinsätzen zu den Hilfeleistungen und Aufräumarbeiten über. Für den beeindruckenden Einsatz spricht Landrat Dr. Wolfgang Buschmann nochmals allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräften ausdrücklich seinen Dank aus.

Besonders schwer hat das Hochwasser und der Sturm die Stadt Arnis getroffen. Dort sind wesentliche Schäden an Infrastruktureinrichtungen zu verzeichnen, sodass die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser derzeit in diesem Stadtgebiet nicht sichergestellt ist.

Da in den Überschwemmungsgebieten noch erhebliche Gefahren drohen können, bittet der Kreis zwingend darum, diese Gebiete weiterhin zu meiden.

Update 21.10.2023 | 11:12

Pressemitteilung der Stadt Flensburg

Die Nacht verlief den Umständen entsprechend relativ ruhig. Kleinere Einsätze in der Nacht. Feuer im Überflutungsgebiet – Kabelbrand. Keine weiteren Notfalleinsätze. Es gab außer einer leicht verletzten Feuerwehrkraft keine Personenschäden. Insgesamt waren gestern etwa 250 Kräfte im Einsatz.

Die Flensburger Einsatzkräfte gehen jetzt von den Notfalleinsätzen zu den Hilfeleistungen in den Überflutungsgebieten über: Pumpeneinsätze, Sicherungstätigkeiten und Aufräumarbeiten. Außerdem sind auch noch Folgen des Sturmes zu beseitigen. Sie werden dabei von externen Kräften unterstützt.

Bereits eingetroffen in Flensburg ist die 3. Brandschutzbereitschaft aus Plön (6 Löschfahrzeuge), die 13. Brandschutzbereitschaft aus Neumünster (4 Löschfahrzeuge) ist auf dem Weg, weitere Kräfte des THW kommen aus Niebüll und die Freiwillige Feuerwehr aus Freienwill kommt auch zur Hilfe.

Der Strom ist in einem Teil des Hochwassergebietes noch abgestaltet. Die Stadtwerke werden abhängig vom Wasserstand im Laufe des Tages wieder einschalten. Sobald der sinkende Wasserstand es zulässt, werden die gesperrten Straßen sukzessive wieder freigegeben.

Sturm und Hochwasser haben uns in Flensburg in eine besondere Lage gebracht. Ich freue mich sehr, dass außer einer Person bei der Feuerwehr keine weiteren Menschen zu Schaden gekommen sind. Gestern und in der zurückliegenden Nacht haben unsere Feuerwehren und das THW sich um die akuten Notfälle gekümmert. Dabei standen ihrer Aufgabe entsprechend der Schutz und die Rettung von Menschen im Vordergrund. Heute wird es ans Aufräumen gehen. Für den großartigen Einsatz danke ich ganz herzlich allen eingesetzten Kräften. Ebenso gilt mein Dank allen Flensburgerinnen und Flensburgern, die umsichtig und besonnen gehandelt haben, ein besonderes Dankeschön an alle, die ohne großes Aufsehen ihren Nachbarn Hilfe geleistet haben. Wir bedauern natürlich die entstandenen Sachschäden, die aber bei diesem extremen Hochwasser leider nicht zu verhindern waren.

Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer
Update 21.10.2023 | 11:00

Pegel bei 1 Meter ü. NHN

Pünktlich um 11 Uhr erreichte der Pegel in Flensburg die 1 Meter-Marke.

Update 21.10.2023 | 08:19

Polzei nicht erreichbar

Im Bereich der Stadt Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg kommt es zur Zeit durch das Hochwasser zu Störungen in der
telefonischen Erreichbarkeit einzelner Polizeidienststellen. Es wird darum gebeten, die Polizei bei Nichterreichen der örtlichen Dienststelle über die 110 zu kontaktieren.

Update 20.10.2023 | 23:19

Arnis: 40 Personen evakuiert

In der Stadt Arnis sind der Querdeich und der Deich am Sportplatz gebrochen und wurden inzwischen aufgegeben. Die Anwohner in den betroffenen Gebieten wurden informiert. Es besteht keine unmittelbare Gefahr. Die Parkstraße und der Lindenweg werden aktuell evakuiert. Betroffen sind rund 40 Personen, die jetzt nach Grödersby gebracht werden.

Update 20.10.2023 | 21:59

Bewohner von Maasholm in den Ortsteilen Exhöft, Maasholm-Bad und Gut Oehe sollen Notgepäck packen und sich auf Evakuierung vorbereiten

Aufgrund der Hochwasserentwicklung wurde der Damm bei Gut Oehe bei Maasholm zum Schutz der Einsatzkräfte aufgegeben. Die Bewohner von Maasholm in den Ortsteilen Exhöft, Maasholm-Bad und Gut Oehe werden daher dringend darum gebeten, ein Notgepäck zu packen, um auf eine Evakuierung vorbereitet zu sein. Hinweise dazu, was ein Notgepäck beinhalten sollte, finden sich unter https://www.schleswig-flensburg.de/Vorsorge-und-Verhalten-bei-Hochwasser/.

In Gelting wird die Birk-Halle vorbereitet, um Personen aufzunehmen, die sich nicht anders helfen können und eine Unterkunft benötigen. Betroffene Personen können sich am Feuerwehrgerätehaus in Maasholm melden.

Update 20.10.2023 | 20:55

Busverbindungen in Flensburg teilweise eingestellt

Aktuelle hochwasserbedingte oder sturmbedingte Änderungen im städtischen Linienverkehr:

  • Die Schiffbrücke, die Rathausstraße, der Hafendamm und der Süderhofenden in Höhe ZOB sind gesperrt.
  • Das ZOB-Gelände wird nicht mehr angefahren. Alle Linien, die sonst den ZOB bedienen (Linien 1 – 8, 12, 14) halten am Bussteig A0 vor der Holmpassage / am Wasserrad.
  • Die Linien 1 und 7 fahren über Südermarkt – Friesische Straße – Stuhrsallee – Burgplatz – Duburger Straße – Nordertor – Werftstraße (in beiden Richtungen).
  • Die Linien 3 und 4 fahren über Südermarkt – Friesische Straße – Stuhrsallee zum Burgplatz (in beiden Richtungen). Die Linie 3 fährt am Freitag bis Betriebsschluss nur noch bis Twedter Plack und nicht nach Solitüde.
  • Die Linie 5 fährt in beiden Richtungen zwischen ZOB und Stadion auf dem Fahrweg der Linien 3 und 7 (ZOB-Angelburger Str. – Südermarkt/Hafermarkt – St. Jürgen-Platz – Parsevalstraße – Bohlberg – Blasberg).
  • Es kann auf allen Linien durch Sturmschäden zu kurzfristigen Umleitungen und Verspätungen kommen.
  • Ab Freitagabend / Samstagmorgen ist durch den steigenden Wasserpegel mit weiteren, stärkeren Einschränkungen zu rechnen.
  • Linien N1-N3: In der Nacht von Freitag auf Samstag fahren keine Nachtbusse!
Update 20.10.2023 | 19:55

Busverbindungen nach Harrislee eingestellt

Das Busunternehmen Hansen Borg hat den Betrieb der Linien 37 und 39 von Flensburg ZOB nach Harrislee und Handewitt eingestellt. Ein sicheres Betreiben der Verkehre ist somit nicht mehr gewährleistet. Unter Vorbehalt ist ab morgen früh wieder mit einer regulären Aufnahme der Verkehre zu rechnen. Es ist weiterhin mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen!

Update 20.10.2023 | 19:23

Weitere Stromabschaltungen aufgrund Kurzschlüssen und Bränden

Die Stadtwerke Flensburg schalten für den Straßenzug Schiffbrücke, Norderhofenden von ZOB bis zum Nordertor, Hafenspitze und von Gosch bis zum Fischreiverein auf der Hafenostseite den Strom ab. Bedingt durch das Hochwasser kommt es zu Kurzschlüssen und kleineren Bränden in den Verteileranlegen. Das macht die Abschaltung notwendig.

Die Stadtwerke machen in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass sie im Einsatzbereich durch SUPs, Boote, Kanufahrer u.Ä. behindert werden. Diese Personen bringen sich selbst in Gefahr und müssen dies unbedingt unterlassen.

Update 20.102023 | 17:48

Stromabschaltung wegen Überschwemmung

Aufgrund des steigenden Wasserstandes in Gebäuden werden aus Sicherheitsgründen die Straßenzüge Norderhofenden und Schiffbrücke stromlos geschaltet.

20.10.2023 | 16:12

Ostseebrücke am Ostseebad stark beschädigt

Die starke Flut hat der Brücke am Ostseebad stark zugesetzt. Die Wellen haben einzelne Bohlen herausgeschlagen. Auch das Badehäuschen am Brückenende wurde aus seiner Verankerung gerissen und in das Wasser gespült. Am Strand ragt nur noch das Dach des ehemaligen Häuschens aus dem Wasser.
Diese Fotos und das Video schicke uns unsere Hörerin Angelika Krieger. Vielen Dank! Sie ist Morgenbaderin und hat Sorge, dass auch der Steg den Sturm nicht überlebt. Ebenso hofft sie, dass die Morgenbader wieder ein neues Badehäuschen bekommen werden.

Hafenbereich im Ausnahmezustand

20.10.2023 | 16:02

Die aktuelle Lage in Flensburg bezeichnet die Stadt Flensburg als Ausnahmezustand in Folge von Hochwasser und Starkwind. Der Wasserstand betrug gegen 16 Uhr bereits 1,60m über normal mit steigender Tendenz. Weil der Wind mit 6 BF aus Ost das Ostseewasser Richtung Flensburg drückt, steigt der Pegel weiter.

Die Berufsfeuerwehr und die freiwilligen Feuerwehren sind im Einsatz oder in Bereitschaft. Sie werden unterstütz durch Kräfte des THW OV Flensburg und auch das DRK ist unterstützend tätig. Ein Führungsstab koordiniert die Einsätze. Etwas 110 Kräfte sind momentan eingesetzt.

Folgende Straßen sind zz. wegen Überflutung gesperrt: Hafendamm ab Nordstraße, ZOB, Süderhofenden, Norderhofenden, Rathausstraße, Neue Straße, Schiffbrücke, Schiffbrückstraße. Weitere Sperrungen sind möglich.

In weiteren Straßen steht auch bereits Wasser. Auch hier wird wenn erforderlich gesperrt werden. Es wird ausdrücklich empfohlen den betroffen Hochwassergefahrenbereich zu meiden bzw. Weiträumig zu umfahren. Es hat ein gewisser “Katastrophentourismus” eingesetzt. Bitte bringt euch nicht unnötig in Gefahr und behindert die Einsatzkräfte nicht!

Pegelkurve des BSH

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